Einführung – der Stellarator Wendelstein 7-X
Wendelstein 7-X soll die Kraftwerkstauglichkeit von Fusionsanlagen des Typs "Stellarator" zeigen.
Ziele
Der Magnetfeldkäfig von Wendelstein 7-X schließt ein Plasma ein, das mit Temperaturen bis 100 Millionen Grad und bis zu 30 Minuten langen Entladungen überzeugende Schlüsse auf die Kraftwerkstauglichkeit der Stellaratoren ermöglichen soll. Im Einzelnen will man:
- den guten Teilcheneinschluss des optimierten Magnetfeldes demonstrieren und den Teilchentransport unter kraftwerksähnlichen Bedingungen untersuchen
- das Plasma mit effektiven Heizmethoden erzeugen und aufheizen
- Methoden entwickeln, die Verunreinigung des Plasmas zu kontrollieren, und den Transport der Verunreinigungen untersuchen
- Beta-Werte (Verhältnis von Plasmadruck und Magnetfelddruck) von 4 bis 5 Prozent erreichen sowie das Beta-Limit analysieren
- Langzeit- bzw. quasi-stationären Betrieb demonstrieren
- Plasmanachfüllung, Teilchenkontrolle und Plasma-Wand-Wechselwirkung unter Dauerbetriebsbedingungen untersuchen
- Divertor-Studien betreiben
Um diese Ziele zu erreichen, ist es nicht nötig, ein energielieferndes Fusionsplasma herzustellen. Denn die Eigenschaften eines gezündeten Plasmas lassen sich vom Tokamak ITER zum großen Teil auf Stellaratoren übertragen. Wendelstein 7-X kann daher mit großer Kostenersparnis auf den Einsatz des radioaktiven Fusionsbrennstoffes Tritium verzichten.
Technische Daten: | |
Großer Plasmaradius |
5,5 Meter |
Kleiner Plasmaradius | 0,53 Meter |
Magnetfeld | 3 Tesla |
Entladungsdauer | bis 30 Minuten |
Plasmaheizung | 14 Megawatt |
Plasmavolumen | 30 Kubikmeter |
Plasmamenge | 5 - 30 Milligramm |
Plasmazusammensetzung | Wasserstoff, Deuterium |
Plasmatemperatur | 60 - 130 Millionen Grad |
Plasmadichte | 3 . 10 20 Teilchen/Kubikmeter |